Donnerstag, 10. Mai 2012
Tongli mit Björn
Die Tatsache, dass unsere Zeit hier mittlerweile rückwärts läuft, sieht man auch an unserem vollen Besuchskalender. So war gerade Gustavs alter Schulfreund Björn zu Besuch, um sich einen Eindruck von unserer zweiten Heimat zu machen. Die vorherige Anfrage, ob er denn auch sein Laptop einführen dürfte, war uns zwar etwas befremdlich (wir leben doch hier nicht in der DDR!), aber wir haben ihn trotzdem mit offenen Armen empfangen. Björns Besuch schien uns ein toller Anlass mal wieder einen Wagen mit Fahrer zu mieten und in eine der nahe gelegenen Watertowns zu fahren (siehe auch Zhujiajiao-Bericht). Unser ursprüngliches Ziel Luzhi haben wir jedoch nie erreicht. Wohlwissend, dass man sich in China nicht darauf verlassen kann, wenn jemanden einem versichert, er kenne den Weg, haben wir unser Ziel zuvor dreifach schriftlich und mündlich kommuniziert. Trotzdem hat der Fahrer am Ende etwas völlig Falsches in sein Navi einprogrammiert und wir fuhren 1 ½ Stunden in die falsche Richtung (ich finde 'Wuzhen' und 'Luzhi' klingen, selbst in unserem schlechten Chinesisch, völlig anders, oder?). Naja, nach einem Mordsumweg sind wir dann jedenfalls in einer anderen, schönen Watertown gelandet: Tongli. Tongli ist zwar touristisch recht erschlossen, hat aber trotz Souvenirshops seine Gemütlichkeit behalten. Das Schöne ist, dass diese Orte keine reinen Museumsdörfer geworden sind, sondern die Menschen dort immer noch fast wie vor hundert Jahren leben, das liefert tolle Eindrücke und natürlich auch Fotomotive. Wir hatten jedenfalls nach unserem holprigen Anfang einen schönen Nachmittag in den Kanälen, Gassen und Gärten, bei strahlendem Sonnenschein. Man muss hier eben etwas flexibler sein... Und unser Gast? War mit seinen erworbenen Stäbchen und einer Schweinshaxe ebenfalls rundum zufrieden. Was will man also mehr?





Trotz des Tourismus gibt es noch ein wenig Urtümlichkeit.





Björn musste unbedingt die Schweinshaxen probieren: 'Gar nicht mal so übel...'

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