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Mittwoch, 18. August 2010
Wo bist Du Hamburger Schietwetter???
gustavnicole, 08:45h
Ich hätte nicht gedacht, dass ich es jemals sagen würde, aber momentan vermisse ich das unfreundliche, nasskalte Hamburger Herbstwetter, bei dem sich sogar Nachbars Hund nur mit eingezogenem Schwanz und angelegten Ohren heraus traut. Ja, ich schreie förmlich danach!
Shanghai scheint sich ja mit Rekorden selbst zu überbieten: Die Wirtschaft boomt, die Expo boomt und nun auch noch das Wetter. Seit Wochen haben wir Temperaturen bis über 40°C in der Stadt, eine erschlagende Hitze kommt einem entgegen, wenn man die Balkontür aufmacht, um ein wenig Sauerstoff zu tanken. Wir hatten diese Woche die höchste Temperatur seit Aufzeichnung der Wetterdaten in der Stadt, 40,5°C. Hinzu kommt die längste Periode an einander folgenden Tagen mit Temperaturen über 39°C (ich glaube es waren fünf). Es ist einfach nur BRUTAL HEISS! Auch die Rekordgewitter mit den Rekordniederschlägen bringen keine andauernde Abkühlung. Während Gustav seine tägliche Abwechslung im klimatisierten Büro findet, sind wir zwei Frauen mehr oder weniger ans heimische Sofa gefesselt. Wir lechzen quasi dem wöchentlichen 'Highlight', Mädels-Kaffee bei Starbucks um die Ecke, entgegen, um aus unserer klimatisierten Wohnung in das klimatisierte Café zu flüchten. Um den kurzen Fußweg zu überstehen, ist aus dem nachmittäglichen Event kurzzeitig ein recht früher Morgenkaffee geworden. Letzte Woche hatten wir Gustavs Chef abends zum Grillen eingeladen. Ein Grund das Grillgut dann doch drinnen zu verzehren, war für uns bislang eher zu ungemütliches, kaltes Wetter. Es klingt total bescheuert zu sagen, dass wir drinnen essen mussten, weil es auch um 20 Uhr draußen noch zu heiß war, aber es ist die bittere Wahrheit. Der Eine oder Andere wird sicherlich sagen, Mensch, genießt doch die Wärme, geht in den Pool. Auf die Idee sind wir natürlich auch gekommen, Schlaumeier. Aber der Pool heizt sich in der Sonne schneller auf als das Wasser ausgetauscht wird... Also wo bist Du endlich, Sch...wetter?!
Noch ein paar Wochen, dann geht es für uns ab auf Heimaturlaub. Zieht Euch warm an, wir haben bei Petrus schon mal angeklopft... ;-)
Wir sind in die klimatisierte SuperBrand Mall geflüchtet...

...leider sind auf die Idee auch andere gekommen.
Shanghai scheint sich ja mit Rekorden selbst zu überbieten: Die Wirtschaft boomt, die Expo boomt und nun auch noch das Wetter. Seit Wochen haben wir Temperaturen bis über 40°C in der Stadt, eine erschlagende Hitze kommt einem entgegen, wenn man die Balkontür aufmacht, um ein wenig Sauerstoff zu tanken. Wir hatten diese Woche die höchste Temperatur seit Aufzeichnung der Wetterdaten in der Stadt, 40,5°C. Hinzu kommt die längste Periode an einander folgenden Tagen mit Temperaturen über 39°C (ich glaube es waren fünf). Es ist einfach nur BRUTAL HEISS! Auch die Rekordgewitter mit den Rekordniederschlägen bringen keine andauernde Abkühlung. Während Gustav seine tägliche Abwechslung im klimatisierten Büro findet, sind wir zwei Frauen mehr oder weniger ans heimische Sofa gefesselt. Wir lechzen quasi dem wöchentlichen 'Highlight', Mädels-Kaffee bei Starbucks um die Ecke, entgegen, um aus unserer klimatisierten Wohnung in das klimatisierte Café zu flüchten. Um den kurzen Fußweg zu überstehen, ist aus dem nachmittäglichen Event kurzzeitig ein recht früher Morgenkaffee geworden. Letzte Woche hatten wir Gustavs Chef abends zum Grillen eingeladen. Ein Grund das Grillgut dann doch drinnen zu verzehren, war für uns bislang eher zu ungemütliches, kaltes Wetter. Es klingt total bescheuert zu sagen, dass wir drinnen essen mussten, weil es auch um 20 Uhr draußen noch zu heiß war, aber es ist die bittere Wahrheit. Der Eine oder Andere wird sicherlich sagen, Mensch, genießt doch die Wärme, geht in den Pool. Auf die Idee sind wir natürlich auch gekommen, Schlaumeier. Aber der Pool heizt sich in der Sonne schneller auf als das Wasser ausgetauscht wird... Also wo bist Du endlich, Sch...wetter?!
Noch ein paar Wochen, dann geht es für uns ab auf Heimaturlaub. Zieht Euch warm an, wir haben bei Petrus schon mal angeklopft... ;-)

Wir sind in die klimatisierte SuperBrand Mall geflüchtet...

...leider sind auf die Idee auch andere gekommen.
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Samstag, 24. Juli 2010
Von Rabenschwangeren, Rabeneltern und Rabenomas
gustavnicole, 12:37h
Es wird ja behauptet, Kinderkriegen sei die normalste Sache der Welt. Dies würde bedeuten, dass es auch überall auf der Welt irgendwie gleich abläuft. Die chinesischen Vorstellungen bzgl. Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung unterscheiden sich jedoch gewaltig von denen der ‚Westlichen Welt’.
Eine chinesische Schwangerschaft bedeutet unweigerlich ein körperliches Defizit. Die schwangere Chinesin bekommt somit den Status einer erkrankten Frau und sie hat sich dementsprechend auch zu verhalten, egal wie fit sie sich fühlt. Was heisst das nun im Detail? Zunächst einmal kann/darf sie keinerlei Tätigkeiten im Haushalt mehr übernehmen. Das macht nun ihre Mutter, die bei den Eheleuten einzieht und sogar den Ehemann aus dem Schlafzimmer auf die Couch verdrängt (da habt Ihr westlichen Männer Glück, dass Eure Schwiegermütter allesamt Rabenomas sind). Auch das Äussere der Schwangeren hat sich zu verändern: Highheels bleiben auch schon zu Beginn der Schwangerschaft im Schrank, oftmals wird eine Kurzhaarfrisur fällig (warum auch immer...) und statt hübscher westlicher Umstandsmode, in der der wachsende Bauch stolz zur Schau getragen werden kann, wird ein kittelähnliches Kleidungsstück über schlabberige Hosen oder Leggins gestülpt (ich habe sogar gehört, dass hier Metallfäden eingewebt sind, die vor Strahlung schützen sollen). Schreitet nun die Schwangerschaft fort, so hat die Frau schließlich zuhause zu bleiben, punkt aus! Westliche Schwangere in Shanghai unterwerfen sich natürlich nicht diesen Regularien, womit sie erstaunte und sogar böse Blicke auf der Straße auf sich ziehen. Aber auch Gustav als Ehemann musste sich seinen Kollegen gegenüber rechtfertigen, wie er seine hochschwangere Frau seinen Geburtstagskuchen backen lassen konnte.
Nun, wo der Nachwuchs da ist, sind wir von Rabenschwangere und Rabenehemann zu Rabeneltern geworden. In China bleiben Neugeborene 100 Tage vor der Öffentlichkeit verborgen. Sofern man Kinderwagen auf der Straße sieht, kann man sich somit ziemlich sicher sein, dass sich darin ein westliches Baby befindet. Um dann einer neugierigen, chinesischen Traube an Menschen, die sich um den Kinderwagen versammelt, zu entgehen ist es daher ratsam mit dem Wagen immer in Bewegung zu bleiben. Darüberhinaus, wenn es die finanzielle Situation erlaubt, wird das chinesische Kind von Geburt an gefördert, gefördert und nochmals gefördert damit die Eltern sich auch später ja nicht vorwerfen können, sie hätten nicht alles in Bewegung gesetzt, um einen zweiten Bill Gates oder gar Einstein aus ihrem Schatz zu machen. So wird das Baby direkt nach der Geburt zum Babyschwimmen, Babymusizieren, Babyyoga, Babyspa, Babymassagesalon usw. geschleppt. Und wir westliche Rabeneltern? Wir sitzen mit unserem Nachwuchs auf dem Sofa und trällern in einer Endlosschleife das Lied vom Bi-Ba-Butzemann. Aber was soll’s, unser Kind lacht...

Eine glückliche Rabenfamilie.
Eine chinesische Schwangerschaft bedeutet unweigerlich ein körperliches Defizit. Die schwangere Chinesin bekommt somit den Status einer erkrankten Frau und sie hat sich dementsprechend auch zu verhalten, egal wie fit sie sich fühlt. Was heisst das nun im Detail? Zunächst einmal kann/darf sie keinerlei Tätigkeiten im Haushalt mehr übernehmen. Das macht nun ihre Mutter, die bei den Eheleuten einzieht und sogar den Ehemann aus dem Schlafzimmer auf die Couch verdrängt (da habt Ihr westlichen Männer Glück, dass Eure Schwiegermütter allesamt Rabenomas sind). Auch das Äussere der Schwangeren hat sich zu verändern: Highheels bleiben auch schon zu Beginn der Schwangerschaft im Schrank, oftmals wird eine Kurzhaarfrisur fällig (warum auch immer...) und statt hübscher westlicher Umstandsmode, in der der wachsende Bauch stolz zur Schau getragen werden kann, wird ein kittelähnliches Kleidungsstück über schlabberige Hosen oder Leggins gestülpt (ich habe sogar gehört, dass hier Metallfäden eingewebt sind, die vor Strahlung schützen sollen). Schreitet nun die Schwangerschaft fort, so hat die Frau schließlich zuhause zu bleiben, punkt aus! Westliche Schwangere in Shanghai unterwerfen sich natürlich nicht diesen Regularien, womit sie erstaunte und sogar böse Blicke auf der Straße auf sich ziehen. Aber auch Gustav als Ehemann musste sich seinen Kollegen gegenüber rechtfertigen, wie er seine hochschwangere Frau seinen Geburtstagskuchen backen lassen konnte.
Nun, wo der Nachwuchs da ist, sind wir von Rabenschwangere und Rabenehemann zu Rabeneltern geworden. In China bleiben Neugeborene 100 Tage vor der Öffentlichkeit verborgen. Sofern man Kinderwagen auf der Straße sieht, kann man sich somit ziemlich sicher sein, dass sich darin ein westliches Baby befindet. Um dann einer neugierigen, chinesischen Traube an Menschen, die sich um den Kinderwagen versammelt, zu entgehen ist es daher ratsam mit dem Wagen immer in Bewegung zu bleiben. Darüberhinaus, wenn es die finanzielle Situation erlaubt, wird das chinesische Kind von Geburt an gefördert, gefördert und nochmals gefördert damit die Eltern sich auch später ja nicht vorwerfen können, sie hätten nicht alles in Bewegung gesetzt, um einen zweiten Bill Gates oder gar Einstein aus ihrem Schatz zu machen. So wird das Baby direkt nach der Geburt zum Babyschwimmen, Babymusizieren, Babyyoga, Babyspa, Babymassagesalon usw. geschleppt. Und wir westliche Rabeneltern? Wir sitzen mit unserem Nachwuchs auf dem Sofa und trällern in einer Endlosschleife das Lied vom Bi-Ba-Butzemann. Aber was soll’s, unser Kind lacht...

Eine glückliche Rabenfamilie.
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Freitag, 21. Mai 2010
Unsere Wohnung
gustavnicole, 11:46h
Die ein- bis zweimonatige Regenzeit beginnt so langsam. D. h. draussen ist es schön warm, aber leider auch etwas trübe. Da ist es doch schön, wenn man es zuhause nett hat. Und nach einem halben Jahr ist es bei uns, trotz vorwiegend nicht gerade hochwertigem Fremdmobiliar, nun auch so nett, dass wir uns richtig wohl fühlen und Euch die wichtigsten Räume präsentieren können. Klar fehlt noch das eine oder andere Detail, aber so etwas will schließlich wohlüberlegt und mit der nötigen Muße angeschafft werden, gell?!





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