Samstag, 24. Juli 2010
Von Rabenschwangeren, Rabeneltern und Rabenomas
gustavnicole, 12:37h
Es wird ja behauptet, Kinderkriegen sei die normalste Sache der Welt. Dies würde bedeuten, dass es auch überall auf der Welt irgendwie gleich abläuft. Die chinesischen Vorstellungen bzgl. Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung unterscheiden sich jedoch gewaltig von denen der ‚Westlichen Welt’.
Eine chinesische Schwangerschaft bedeutet unweigerlich ein körperliches Defizit. Die schwangere Chinesin bekommt somit den Status einer erkrankten Frau und sie hat sich dementsprechend auch zu verhalten, egal wie fit sie sich fühlt. Was heisst das nun im Detail? Zunächst einmal kann/darf sie keinerlei Tätigkeiten im Haushalt mehr übernehmen. Das macht nun ihre Mutter, die bei den Eheleuten einzieht und sogar den Ehemann aus dem Schlafzimmer auf die Couch verdrängt (da habt Ihr westlichen Männer Glück, dass Eure Schwiegermütter allesamt Rabenomas sind). Auch das Äussere der Schwangeren hat sich zu verändern: Highheels bleiben auch schon zu Beginn der Schwangerschaft im Schrank, oftmals wird eine Kurzhaarfrisur fällig (warum auch immer...) und statt hübscher westlicher Umstandsmode, in der der wachsende Bauch stolz zur Schau getragen werden kann, wird ein kittelähnliches Kleidungsstück über schlabberige Hosen oder Leggins gestülpt (ich habe sogar gehört, dass hier Metallfäden eingewebt sind, die vor Strahlung schützen sollen). Schreitet nun die Schwangerschaft fort, so hat die Frau schließlich zuhause zu bleiben, punkt aus! Westliche Schwangere in Shanghai unterwerfen sich natürlich nicht diesen Regularien, womit sie erstaunte und sogar böse Blicke auf der Straße auf sich ziehen. Aber auch Gustav als Ehemann musste sich seinen Kollegen gegenüber rechtfertigen, wie er seine hochschwangere Frau seinen Geburtstagskuchen backen lassen konnte.
Nun, wo der Nachwuchs da ist, sind wir von Rabenschwangere und Rabenehemann zu Rabeneltern geworden. In China bleiben Neugeborene 100 Tage vor der Öffentlichkeit verborgen. Sofern man Kinderwagen auf der Straße sieht, kann man sich somit ziemlich sicher sein, dass sich darin ein westliches Baby befindet. Um dann einer neugierigen, chinesischen Traube an Menschen, die sich um den Kinderwagen versammelt, zu entgehen ist es daher ratsam mit dem Wagen immer in Bewegung zu bleiben. Darüberhinaus, wenn es die finanzielle Situation erlaubt, wird das chinesische Kind von Geburt an gefördert, gefördert und nochmals gefördert damit die Eltern sich auch später ja nicht vorwerfen können, sie hätten nicht alles in Bewegung gesetzt, um einen zweiten Bill Gates oder gar Einstein aus ihrem Schatz zu machen. So wird das Baby direkt nach der Geburt zum Babyschwimmen, Babymusizieren, Babyyoga, Babyspa, Babymassagesalon usw. geschleppt. Und wir westliche Rabeneltern? Wir sitzen mit unserem Nachwuchs auf dem Sofa und trällern in einer Endlosschleife das Lied vom Bi-Ba-Butzemann. Aber was soll’s, unser Kind lacht...

Eine glückliche Rabenfamilie.
Eine chinesische Schwangerschaft bedeutet unweigerlich ein körperliches Defizit. Die schwangere Chinesin bekommt somit den Status einer erkrankten Frau und sie hat sich dementsprechend auch zu verhalten, egal wie fit sie sich fühlt. Was heisst das nun im Detail? Zunächst einmal kann/darf sie keinerlei Tätigkeiten im Haushalt mehr übernehmen. Das macht nun ihre Mutter, die bei den Eheleuten einzieht und sogar den Ehemann aus dem Schlafzimmer auf die Couch verdrängt (da habt Ihr westlichen Männer Glück, dass Eure Schwiegermütter allesamt Rabenomas sind). Auch das Äussere der Schwangeren hat sich zu verändern: Highheels bleiben auch schon zu Beginn der Schwangerschaft im Schrank, oftmals wird eine Kurzhaarfrisur fällig (warum auch immer...) und statt hübscher westlicher Umstandsmode, in der der wachsende Bauch stolz zur Schau getragen werden kann, wird ein kittelähnliches Kleidungsstück über schlabberige Hosen oder Leggins gestülpt (ich habe sogar gehört, dass hier Metallfäden eingewebt sind, die vor Strahlung schützen sollen). Schreitet nun die Schwangerschaft fort, so hat die Frau schließlich zuhause zu bleiben, punkt aus! Westliche Schwangere in Shanghai unterwerfen sich natürlich nicht diesen Regularien, womit sie erstaunte und sogar böse Blicke auf der Straße auf sich ziehen. Aber auch Gustav als Ehemann musste sich seinen Kollegen gegenüber rechtfertigen, wie er seine hochschwangere Frau seinen Geburtstagskuchen backen lassen konnte.
Nun, wo der Nachwuchs da ist, sind wir von Rabenschwangere und Rabenehemann zu Rabeneltern geworden. In China bleiben Neugeborene 100 Tage vor der Öffentlichkeit verborgen. Sofern man Kinderwagen auf der Straße sieht, kann man sich somit ziemlich sicher sein, dass sich darin ein westliches Baby befindet. Um dann einer neugierigen, chinesischen Traube an Menschen, die sich um den Kinderwagen versammelt, zu entgehen ist es daher ratsam mit dem Wagen immer in Bewegung zu bleiben. Darüberhinaus, wenn es die finanzielle Situation erlaubt, wird das chinesische Kind von Geburt an gefördert, gefördert und nochmals gefördert damit die Eltern sich auch später ja nicht vorwerfen können, sie hätten nicht alles in Bewegung gesetzt, um einen zweiten Bill Gates oder gar Einstein aus ihrem Schatz zu machen. So wird das Baby direkt nach der Geburt zum Babyschwimmen, Babymusizieren, Babyyoga, Babyspa, Babymassagesalon usw. geschleppt. Und wir westliche Rabeneltern? Wir sitzen mit unserem Nachwuchs auf dem Sofa und trällern in einer Endlosschleife das Lied vom Bi-Ba-Butzemann. Aber was soll’s, unser Kind lacht...

Eine glückliche Rabenfamilie.