Freitag, 10. Dezember 2010
Zhujiajiao
Noch vor unserem Heimaturlaub sind wir Ende September für einen Tag aus der stickigen Hitze der Stadt geflüchtet – nach Zhujiajiao. Zhujiajiao ist eine der vielen alten water towns, die in der Nähe des Kaiserkanals liegen, der von Hangzhou im Süden nach Peking führt und früher der Versorgung des Kaisers diente. Das von kleinen Kanälen durchzogene, restaurierte Städtchen gehört noch zum Bezirk Shanghai und befindet sich etwa 40 km westlich des Stadtzentrums. Wir haben uns für den Ausflug einen Buick Van mit Fahrer gemietet, was gar nicht so teuer ist, und sind somit morgens entspannt und mit Schwarzbrot-Käse-Stullen bewaffnet (man weiß ja nie ob man außerhalb von Shanghai noch etwas für den westlichen Gaumen findet) aufgebrochen. Fahrer Ding hat dann wohl-wissentlich den Nebeneingang angesteuert, was uns einen tollen ersten Eindruck von Zhujiajiao verschafft hat. Sofern man die Hauptattraktion, die große Fangsheng-Brücke, meidet oder schnell hinter sich lässt, kann man aber auch im Rest des Städtchens super schöne Ecken und irre Fotomotive finden. Was touristische Fleckchen angeht, so erinnern uns die Chinesen ein wenig an Amis. Es muss gut zugänglich sein, d.h. der Parkplatz darf höchstens 2 min Fußweg entfernt liegen und es muss vorort ausreichend Möglichkeiten geben, um sich den Magen zu füllen und Tourinepp für zu Hause zu erstehen. Dementsprechend sieht es auch rund um die Hauptbrücke aus. Die wundervoll renovierten Häuser sind hinter Restaurant-Reklame und Souvenirshops kaum zu erkennen. Warum ist die Brücke nun so ein Ahnziehungspunkt? Es ist doch nur eine von vielen! Hier kann der Chinese in Aktion geraten und ein Schälchen mit einem Goldfisch kaufen und diesem im Fluss die Freiheit schenken. Wahnsinn! Man sollte sich jedoch fragen, ob, in Anbetracht der lausigen Wasserqualität, die Gefangenschaft für den Fisch nicht humaner wäre...
Alles in Allem ist die water town aber ein schönes Ausflugsziel. Wir hatten jedenfalls einen tollen und erfüllten Tag.







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